Vom 12.07. bis zum 14.07.2019 war das Feuerwehrhaus für die Jugendfeuerwehr und deren Betreuer ihr Zuhause. Selber durch die Jugendlichen entschieden, bereiteten diverse Betreuer ein halbes Jahr lang das Wochenende vor, damit die Jugendlichen viel theoretisches Wissen vermittelt bekommen, welches sie in dann darauffolgenden „Einsätzen“ praxisnah anwenden können. 

Los ging es am Freitag gegen 18.00 Uhr. Nachdem alle Jugendliche im Feuerwehrhaus begrüßt werden konnten, wurden die Schlafplätze hergerichtet und es erfolgte sogleich eine kurze Fahrzeugkunde. Zum Abendessen wurden Maultaschen mit selbst gemachten Kartoffelsalat gereicht. Diverse kleinere Spiele lockerten anschließend den Abend auf und man stimmte sich auf einen gemütlichen Ausklang ein. Diese Stimmung wurde jäh unterbrochen, der erste Einsatz kam herein. Es ging nach Kleinbettlingen, im dortigen Feuerwehrhaus war starke Verrauchung und mögliche Personen wurden vermisst. Routiniert wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und die vermisste Person ins Freie begleitet. Kaum wieder im Feuerwehrhaus angekommen, wurden wir zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage gerufen. Wie sich aber herausstellte, war unsererseits keine Hilfe nötig, es war ein Fehlalarm. Ein weiterer Fehlalarm bildete den Abschluss des ersten Tages und die Jugendlichen und die Betreuer konnten schlafen gehen. 

Nach dem Frühstück am Samstag stand Erste Hilfe auf dem Programm. Unter fachmännischer Anleitung der First Responder im Ort konnten die Jugendlichen lernen, wie eine stabile Seitenlage funktioniert und wie ein Druckverband angelegt wird. Nach Abschluss des Erste Hilfe Programms wurde das LF 20 zu einem kleinen Containerbrand gerufen, wohingegen das LF 8 fast zeitgleich zu einem Vegetationsbrand gerufen wurde.  Nach der Mittagsstärkung, es gab Leberkäse mit Kartoffelsalat, stand Freizeit auf dem Programm. Die Freizeit wurde durch zwei weitere Alarme beendet, unter anderem musste eine Person aus einem Überlaufschaft gerettet werden. Als beide Fahrzeuge wieder einsatzbereit waren, wurden sie noch auf der Rückfahrt zu einem erneuten Einsatz gerufen. Es hatte sich ein Verkehrsunfall ereignet und es hieß, die Personenbefreiung vorzunehmen mit dem Wissen, welches am Vormittag erlernt wurde. Es zeigte sich doch auch, dass ein solcher Einsatz verhältnismäßig lange gehen kann, um die Person aus dem Inneren des Fahrzeuges schonend zu befreien. Nach dem Abendessen stand wieder Freizeit und Erholung auf dem Programm, bis es zu dem letzten Einsatz des Tages ging. Die Kelter im Ort war komplett verraucht, es brannte an einigen Stellen und wieder waren Personen vermisst. Erschwerend kam hinzu, dass tatsächlich die Kelter mit Disconebel verraucht war und es dunkel war. Nach Aufbau der Wasserversorgung konnten diverse Trupps in das Innere der Kelter vordringen, während andere Trupps draußen die Lichter aufstellten und die Nacht zum Tag machten. Nachdem alle Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnten, standen keine weiteren Einsätze mehr an und es konnte geschlafen werden. Wer es denn konnte. 

Der Sonntag begann wieder mit einem Frühstück und es wurden die ersten persönlichen Sachen zusammengepackt. Wieder wurden wir zu einem Einsatz gerufen, eine private Halle brannte. Die Wasserversorgung übernahm das LF8 aus einer in der Nähe befindlichen Zisterne. Damit wurde das LF 20 versorgt und die ersten Trupps konnten wieder in das Innere. Wieder erschwerte die Sicht der Diskonebel. Zum Glück konnte die Wärmebildkamera weiterhelfen und die Person ins rettende Freie gebracht werden. Um die angrenzenden Hallen zu schützen, wurde eine Riegelstellung aufgebaut. Nach einem kurzen Vesper und dem Saubermachen des Feuerwehrhauses stand die Abschlussübung an. Auf dem Wasen wurde ein von der Jugendfeuerwehr im Frühjahr gebautes Holzhaus in Brand gesetzt. Unter den wachsamen Augen zahlreicher interessierter Bürger wurde aus einem Unterflurhydrant Wasser gefördert und das Holzhaus gelöscht. Trotz raschem Eingreifen konnte aber nicht mehr verhindert werden, dass es komplett verbrannte. Nach dieser gelungenen Abschlussübung wurden die Eltern der Jugendlichen in das Feuerwehrhaus eingeladen, um das Wochenenden mit ihren Kindern bei einem gemeinsamen Grillen abzuschließen.

Sichtlich müde für alle Beteiligten gingen die 48 H der Jugendfeuerwehr Bempflingen schnell vorbei. Es konnte viel Wissen vermittelt werden, spannende und abwechslungsreiche Einsätze standen auf dem Programm und es zeigte sich, dass die Feuerwehr vielfältigere Aufgaben hat, als das bloße Löschen eines brennenden Objektes. Allen hat es sehr viel Spaß gemacht und die Jugendfeuerwehr´ler sind um viele Erfahrungen reicher.